Bildergeschichten

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Samstag, 24. April 2021, 14:00 - 17:00
Museum für Urgeschichte(n), Hofstrasse 15, Zug
Ausstellung

Ob Ankers «Pfahlbauerin» oder wissenschaftliches Lebensbild – die Darstellung archäologischer Epochen enthält immer eine gehörige Portion Zeitgeist. Was aber beruht auf Fakten, wo beginnt die Fiktion?

Die Ausstellung «Bildergeschichten» erzählt in unterschiedlicher Weise von der Vergangenheit. Ausgangspunkt sind bekannte bildliche Darstellungen, von Albert Ankers «Pfahlbauerin» bis zum Filmplakat von Indiana Jones. Das Publikum erfährt, welche archäologischen Quellen den Bildern zugrunde liegen und welche zeittypischen Ideale sich in ihnen widerspiegeln. Extra für die Ausstellung werden die Bilder auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse neu interpretiert. An Familien richtet sich ein interaktiver Rundgang mit Stationen zum Entdecken und Mitmachen.

Eine Frau sitzt vor einem Pfahlbauhaus am See, im Schoss ein schlafendes Kind. Sie schaut auf den See hinaus, wo sich in der Ferne eine Gestalt in einem Einbaum ausmachen lässt. Wartet sie auf die Rückkehr ihres Mannes vom Fischzug? Das historische Gemälde von Albert Anker aus dem Jahr 1873 entstand kurze Zeit nach der Entdeckung der ersten Pfahlbauten. Diese waren eine grosse Sensation, und die Bilder von damals prägen unsere romantische Vorstellung der Pfahlbauzeit bis heute. Doch auch heutige Lebensbilder sind vor zeitgenössischen Projektionen nicht gefeit. Obwohl auf der Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen erarbeitet, bilden auch sie letztlich nur unsere Sicht von einer längst vergangenen Welt ab. Dabei fliessen immer auch persönliche Interpretationen und Vorstellungen der Archäologinnen und Illustratoren mit ein. Was also beruht auf historischen Fakten, und wo beginnt die Fiktion?

In diesem Spannungsfeld von historischen Bildern und wissenschaftlich erarbeiteten Lebensbildern bewegt sich die Sonderausstellung «Bildergeschichten». Ankers Pfahlbauerin sitzt nach heutiger Vorstellung nicht mehr entspannt am See, sondern hilft mit Kleinkind, die Felder zu bestellen. Mutterschaft hin oder her – die Ernährung durch die Landwirtschaft war damals so aufwendig, dass alle Hände gebraucht wurden. Ankers Originalbild wird in der Ausstellung zusammen mit Funden von Ackergerät, Mahlsteinen und Vorratsgefässen präsentiert, die vom arbeitsreichen Alltag der Jungsteinzeit zeugen. Weitere sorgfältig zusammengestellte Ensembles von archäologischen Originalfunden und bildlichen Darstellungen stehen für Themen wie «Indiana Jones und die Arbeit der Archäologie» oder die Interpretation neolithischer Steinmonumente.

Wie Lebensbilder aufgrund von archäologischen Funden heute entstehen, zeigt das Atelier zur Ausstellung an einem Beispiel aus dem Kanton Zug. Exklusiv ist hier zu sehen, wie neue Rekonstruktionszeichnungen der Burg Hünenberg erarbeitet werden. Im Atelier ist auch Raum für Kreativität: Hier können eigene Lebensbilder gestaltet werden.

Ein interaktiver Rundgang speziell für Kinder führt mit spannenden Stationen durch die Ausstellung. Hier entdecken die jüngsten Besucherinnen und Besucher spielerisch archäologische Schätze, versuchen sich im Bronzehandwerk und kleiden sich wie die Kelten. Ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm rundet die Ausstellung ab.

Preis
Erwachsene: CHF 5.00
Kinder bis 16 Jahre gratis.
An Sonn- und Feiertagen freier Eintritt für alle.
Organisator
Museum für Urgeschichte(n)
Organisator E-Mail Adresse
info.urgeschichte@zg.ch

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